OG Saarbrücken

Wunsch nach Änderung der Landesbauordnung

Bauwende im Saarland

Information zu Artikel in SZ (2023-02-22)

THEMA: Bauwende / Änderung der LBO

In keinem anderen Bundesland gibt es so wenige
Sozialwohnungen wie im Saarland. Das liegt auch an
unzeitgemäßen und restriktiven Bauvorschriften.
Die Architektenkammer und auch Naturschützer fordern jetzt Reformen.

Die größte Hürde dabei: die engen, unflexiblen Bestimmungen
der saarländischen Landesbauordnung (LBO)
, die derzeit auf
dem Prüfstand ist und endlich überarbeitet werden soll.

Sie ließe sich durch einfache Ergänzungen
umbaufreundlicher gestalten, argumentieren die Architekten und fordern
eine „Experimentierklausel“, wie es sie in anderen Bundesländern,
zum Beispiel in Baden-Württemberg, schon gibt.
„Damit könnte man Abweichungen von techni-
schen Bauvorschriften zulassen, wenn auf andere Weise dem Zweck
der Vorschrift nachweislich entsprochen wird“, ergänzt Schwehm
und gibt Beispiele:
Es sei nicht bei allen Gebäuden sinnvoll, sie nach den höchsten
Dämmstandards „einzupacken“. Zeit und Kosten ließen sich durch minimierte Ge-
bäudetechnik oder serielles Bauen mit vorgefertigten Modulen sparen.

Ziele sind im Allgemeinen:
- Reduktion von Planungs-, Genehmigungs-, und Bauaufwand
- Vermeidung der Hemmung des Wohnungsbaus und Innovationen
- Reduktion des Materialbedarfs,
- Anreize zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum,
- Erhöung der Anzahl an Umbau-Maßnahmen.

Viele potentielle Umbauten werden wegen zu hoher, für Altbauten schwer zu realisierender Standards
nicht oder nur teilweise und langsam durchgeführt. Entsprechend fordert auch der BUND eine Vereinfachung
und Anpassung hin zu einer "Klimagerechten" LBO.

Festgeschrieben werden sollte zudem die Pflicht zu Fassaden- bzw. Dachbegrünungen und
Solaranlagen für alle Neubauten, versickerungsfähige Parkplätze statt Asphaltwüsten sowie
der Wegfall der Pkw-Stellplatzverpflichtung
zugunsten verkehrsfreier Quartiere und sogenannter Mobility Hubs
(Parken und Ladeinfrastruktur am Rand von Wohnvierteln)
Zudem liegt in der Förderung der Holz-Hybrid-Bauweise ein großes Potential zur
Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks im Bausektor.

In letzter Zeit scheint Bewegung in die Reform-Bemühungen zu kommen,
wie Reinhold Jost in einer Landes-Pressekonferenz zum Thema mitteilte.
Er kündigte an bis Ende dieses Jahres des LBO so zu ändern, dass flexibles,
modulares, nachhaltiges Bauen und vor allem Umbauen erleichtert
wird. Mitte des Jahres möchte er zudem ein Wohnungsbaufördergesetz einbringen,
was zwar ambitioniert ist jedoch "bzgl. Schnelligkeit und Effizienz beispielgebend" sein könnte.

OG SB in Anlehnung an eigenen Beitrag und Artikel in SZ

weitere Baumfällungen im Stadtgebiet

Baumaßnahme Knappenroth / Rastpfuhl / Füllengaten

Im Rahmen des Neubaus von Wohnungen werden weiterhin wertvolle Naturflächen im Stadtgebiet reduziert.

https://www.saarbruecken.de/leben_in_saarbruecken/planen_bauen_wohnen/bebauungsplaene/bebauungsplaene_mit_rechtskraft/bebauungsplan_im_knappenroth

 

In diesem Zusammenhang haben wir eine weitere Pressemeldung verfasst -> HIER

 

Auch die Saarbrücker Zeitung berichtete diese Woche zum Thema.

 

 

Weitere Informationen hier:

https://www.bund-saar.de/service/meldungen/detail/news/erneut-baumfaellungen-fuer-siedlungsbau-in-saarbruecken-trotz-klimanotstand/